Dienstag, 27. April 2010

Club Ghana

Als letztes Posting für diesen Besuch habe ich ein paar Bilder der letzten Wochen ausgewählt. Dies ist ein Blick von einem alten Leuchtturm in Jamestown.

Kobi mit Sonnenbrille. Ihm gehts gut und in drei Wochen kommt sein Gips ab, danach muss er wieder neu laufen lernen.

Einige der Kids im Outfit für den Sonntagsbesuch in der Kirche.

Moses mit einer Vielzahl der gesammelten und später genossenen Delikatessen vom Strandbesuch.

Eines der offiziellen Biersorten in Ghana ist das "Club" Bier.

"Kofi and Adwoa" jetzt offizielles Schulbuch in Ghana

Nach vielen Treffen und Überzeugungsarbeit, ist nun am letzten Tag in Ghana auch noch ein schöner Brief vom Bildungsministerium mir übergeben wurden. Der Brief besagt, dass das Buch "Kofi and Adwoa" vom Ministerium geprüft wurde und für die höheren Grundschulklassen sowie in den Basisschulen (Junior High) genutzt werden dürfen.
Unter der Bedingung, dass in dem weiteren Druck einige Kleinigkeiten bei der Wortwahl auf Wunsch vom Ministerium geändert werden. Zusätzlich habe ich noch einen Kooperationsbrief erhalten, ähnlich wie bevor auch vom Ministerium für Entwicklung und weiteren wichtigen Institutionen.

Abbruch von Häusern für Regenwasserkanal

Vor einiger Zeit habe ich mehrere große Abrissmaschinen in Polizeigefolgschaft gesehen. Ich habe mich ein wenig umgehört und die Stellen ausfindig gemacht, wo bewohnte Flächen geräumt und abgerissen wurden. Priorität des Ghana Entwicklungsplanes ist ein vollständig ausgebautes offenes oder geschlossenes Regenwasserkanalsystem.
Viele Gebiete mit Bewohnern, die ein sehr geringes Einkommen haben, werden vor allem durch den tropischen Regen regelmäßig überflutet und sind damit gefährdete Zonen für Krankheitsepedemien. Oft werden durch den schnellen Stadtwachstum infrastruktuell wichtige Flächen einfach kurzerhand unerlaubt bebaut.
Derzeit wird ein weiterer großer Regenkanal, wo auch Abwasser eingeleitet wird, im Wohngebiet Agege- nähe Korle Bu in Accra gebaut. Bewohner die auf den geplanten Flächen ihr Haus haben werden aufgefordert dies zu verlassen. Zumeist geschieht es mit Polizeigewalt, diejenigen die zurecht gebaut haben bekommen wird der Schaden ersetzt. Man könnte sicher jetzt sehr weit ausholen... wer wem zu erst schadet, dies möchte ich an dieser Stelle nicht tuen.

Auf diesen Bild sieht man den letzten Bauabschnitt mit der Mündung ins Meer. Viele Kanäle fließen hier zusammen, somit leider auch eines der größten Probleme in Accra -die Kunststoffe.

Sonntag, 25. April 2010

Zahnarztbesuch

Das ganze Wochenende plagten mich Zahnschmerzen am Weissheitszahn. Ich hab dann entschieden in den letzten 3 Tagen hier doch noch zum Zahnarzt zu gehen, weil es langsam unerträglich wurde. Der Arzt meinte, dass es eine akute Infektion ist. Beim Zahnarzt ist es ähnlich wie bei meinem Krankenhausbesuch vor zwei Jahren. Man muss sich erst in der Praxis registrieren, damit ich dann Platz nehmen kann im Wartesaal des Doktors. Der Doktor war recht nett und sehr schnell bei der Sache. Also ohne große Reden war mein Mund schon betäubt und der Zahn draussen. Ich habe glaube nur einmal gespült. Dann muss man im Wartesaal die Behandlung bezahlen, mich hat es 70 GhC gekostet. Das ist für viele Ghanaer schon fast ein Monatslohn. Ich habe von der Schwester noch einen Rezeptzettel bekommen sowie ein Informationspapier zur wunden Stelle.

 Im Wartesaal des Zahnarztes.

"Tom Brown" meine Hauptnahrung für die nächsten 3 Tage. Weizen mit Sojabohnen und etwas Zucker.

Ausflug zu einem Farmer

Um mal wieder rauszukommen habe ich am Freitag entschieden mit Moses mal einen Farmer in der zentralen Region von Ghana zu besuchen. Wir haben für ein Projekt NGO POM gleich Farben für sein Haus gebracht. Im Hinterhof hatte er zahlreiche Hasen, Ziegen und "Grascutter". Grascutter sind sehr lebhafte und extrem schnelle Nagetiere. Sie waren in Käfigen und dann nochmal in einem großen Käfig zur Sicherheit.

Die Ziegen haben nicht schlecht gestaunt als sie mich sahen. Ähnlich wie kleine Kinder die zum ersten mal einen Weissen sehen. Sie sind nur mir hinter her gelaufen und wenn ich mich umgedreht hab sind sie erschrocken.

Suche nach Druckereien

In der letzten Woche habe ich mich vor allem mit den organisatorischen Dingen des Projekts beschäftigt. Unter diesem Motto standen Treffen mit potentiellen Druckereien, um mehrere Angebote für den Druck in Ghana zu haben. Außerdem gestaltet sich die weitere Arbeit leichter je mehr Partner sich dem Projekt annehmen.

Auf diesen Bild ist der Eingang zur größten Druckerei von Ghana zu sehen.

Hier ist Alfred in seiner recht übersichtlichen Druckerei, er hat mir viele Ideen und Tips für den weiteren Druck gegeben.

Freitag, 23. April 2010

Aufruhr in Accra

Ich habe noch nie mind.500 Frauen gesehen, die eine ganze Innenstadt lahmlegen. So war es als ich zwischen meinen Terminen im Ministerium Mittag gegessen habe. Ein irrer Strom von Marktfrauen die sich verbündet haben und innerhalb von Minuten immer mehr werden jagte an meinem Restaurant vorbei. Ich fragte einen Mann in der Essensbar was jetzt los sei. Es sagt: " Die Marktfrauen haben so etwas wie eine Gewerkschaft gegründet um gegen einen Beschluss der Regierung zu protestieren". Dem Beschluss liegt ein Verkaufsverbot auf dem Bürgertseig der Innenstadt zugrunde, damit es nicht wie in den letzten Jahren zu Staus kommt.
Das war auf jeden Fall beeindruckend, wie schnell die Frauen sich zusammenschlossen und alles was sich bewegt zum stoppen brachten. Leider habe ich kein Bild davon.

Freitag, 16. April 2010

Besuch eines Chiefs in der Central Region

Nachdem ich in der Central Region eine staatliche Schule aufgrund der Erlaubnis des Chiefs der Region besucht habe, so stand am Sonntag das offizielle Treffen mit ihm an. Ich habe bisher vier Chiefs in Ghana getroffen das sollte nun der Fünfte sein. Chiefs sind grundsätzlich die höchste Authorität in ihrer Region. Also bevor man in seinem Gebiet etwas vor hat, wie z.B. Land kaufen, Schulbesuch, Heiraten, dann wird er informiert. Er kennt alle seine Bürger und schlichtet Streitigkeiten. Völlig unabhängig welche Erlaubniss man von staatlichen Institutionen erhält, er hat das sagen was in seiner Region passiert.
Das Treffen war sehr entspannt, dieser Chief ist kein konservativer Chief. Er hat einige Fragen zugelassen und mich sogar als seinen Senior Chief benannt, da wir so ein interessantes Programm in eine seiner Schulen gebracht haben. Ich denke, hier habe ich wieder einen Freund für unser Vorhaben aber auch persönlich gewonnen.

Donnerstag, 15. April 2010

Eindrücke aus weiteren Schulen

Die letzten Tage waren wieder sehr Ereignisreich. Christian vom Abfallwirtschaftslehrstuhl der Bauhaus Uni in Weimar hat mich 5 Tage besucht. In der Zeit haben wir einiges im Programm gehabt. Darunter Umweltbildung in zwei weiteren Schulen, ein Besuch bei einem Chief der Central Region in Ghana und exemplarische Orte mit erheblichem Umweltproblemen. Unser Zeitplan richtete sich nach den möglichen Schulbesuchen, daher haben wir flexibel offizielle Treffen im Ministerium für die Unterstützung unseres Vorhabens absolviert.

In dieser Schule habe ich mit Francis einem alten Freund aus früheren Aufenthalten den Umweltunterricht gehalten. Die Schule trägt den Namen St.Peter Government School als Beispiel für den ländlichen Raum.


Der nächste Schulbesuch war eine staaltliche Schule im Zentrum von Accra. Zwei sehr lebhafte Klassen haben sich sehr über den Unterricht gefreut. Unterstützt wurde ich vor allem von Bismark einem Lehrer und Freund in der Schule sowie Curtis. Ich merke zunehmend wie meine Assistenten und Lehrer den Unterricht optimieren  und das mama ghana Material als Instrument verwenden. Denn ich bin nicht nach Accra gekommen um den Unterricht über Hygiene und Abfall zu halten, ich möchte den Schulen Instrumente und Materialien übergeben es besser zu machen.


Eine weitere Schule welche wir besucht haben, liegt in meinem Wohngebiet in Dansoman. Die Schulklasse war sehr angenehm. Nach einiger Überzeugungsarbeit bei einer sehr von schlechter Erfahrung geprägten Schuldirektorin konnten wir auch relativ schnell loslegen.

Donnerstag, 8. April 2010

Schulbesuch in einer Government School (staatl. Schule)

Heute stand ein Besuch in einer staatlichen Schule in der zentralen Region von Ghana an. Wir hatten Glück es war wenig Verkehr, so dass wir die Schule bereits nach 1,5h erreichten. Zunächst musste ich aber beim Chief des Landgebietes vorsprechen, damit ich überhaupt eine Erlaubniss bekomme in die Schulen zu gehen. Nachdem dies erledigt war hat uns der Chief persönlich zur Schule gefahren. In der St.Peters Anglican School habe ich dann doch recht schnell die Lehrer vor Ort einweisen können. Ich habe sogar einen offiziellen Unterstützungsbrief von der Schule erhalten. Morgen erwarten mich wenn ich Glück habe zwei Schulklassen mit einer Klassenstärke von 38 bis 40 Personen.

Links neben mir ist der Chief und von ihm aus Links der Direktor der Schule.

Besuch in den Ministerien

Die letzten zwei Tage habe ich damit verbracht mich durch die Ministerien zu arbeiten. Das Ministerium für Bildung ist sehr angetan und wird zwei Bücher evaluieren bis nächste Woche. Das heisst, sie werden mir bei dem weiteren Projektverlauf zur Seite stehen.
Beim Ministerium für Entwicklung ist es dieses Jahr schwieriger. Positionen haben gewechselt und der zugehörige Minister ist sehr beschäftigt. Ich hatte gestern früh um 8 Uhr ein Termin. Das bedeutet, dass ich aufgrund des morgendlichen Staus um 6 Uhr das Haus verlassen muss. Trotzdem hätte ich es nicht geschafft wenn ich den Taxifahrer nicht etwas mehr Geld gegeben hätte um den Stau unerlaub auf der Gegenspur zu überholen. Da saß ich nun ganz pünktlich im Ministerium und der Minister kam nicht. Nächste Woche muss ich beide nochmal besuchen.

Etwa 100 EUR Strafe für Abfall den man in der Gegend des Ministeriums achtlos wegwirft. Umweltbildung durch Strafe...

Impressionen von den Kids

Nach dem ich Ostern jetzt überstanden habe ein paar Eindrücke von zu Hause.
Grundsätzlich sind in Ghana die Osterbräuche sehr ähnlich zu Deutschland. Allerdings wird nicht nach Ostereiern gesucht. Viele Menschen gehen in die Kirche und verbringen über die Feiertage viel Zeit mit der Familie.

Hier ist Maybell und Effie im Hintergrund am kochen.
Malstunde mit den mitgebrachten Stiften und Malbüchern.
Moses der neue Zoomlion Manager ;)

Freitag, 2. April 2010

Karfreitag am Strand

Nachdem ich Vormittags mich noch mit einem Druckerreivertreter getroffen hatte um den eventuellen Druck in Ghana zu ermöglichen stand heute Strandbesuch mit allen Kindern auf dem Tagesplan.
Ein sehr lustiger Ausflug war das. Ich habe doch wirklich eine Fussballmannschaft von 11 Personen ins Auto bekommen. Die Kids kannten ihren Platz von anderen Fahrten wahrscheinlich, so dass das Auto recht schnell voll beladen war.

Umweltbildung in Bokemi Schule

Die ersten 3 Schulklassen haben nun Mama Ghana und das dazugehörige Bildungsmaterial kennengelernt. Ich muss schon zugeben, dass ich in der ersten Klasse recht nervös war. Jetzt würde sich entscheiden ob das alles der richtige Weg war. Den Antworten in den Fragebögen vor und nach dem Unterricht zu urteilen war alles sehr gut angekommen. Ein Junge hat zum Beispiel geschrieben, dass ich noch mehr an solchen Büchern mitbringen soll. Jetzt kenn ich das Gefühl von Lehrern wenn sie wirklich ihren Schülern etwas vermittelt haben und das bei der Kontrolle von Schularbeiten bestätigt bekommen. Die erste Klasse war Junior High 1, was etwa in Deutschland die 7.Klasse ist.

Prepaid Africa

Alles in Ghana ist pre-Paid. Das heisst, es werden kaum Verträge mit Kunden geschlossen. Man kauft seine Credits für das Telefon für das Internet oder auch für den Strom...Das ist schon eine interessante Variante. Man kauft also ein bestimmtes kWh Kontigent, wenn das verbraucht ist hat man noch einen dem Verbrauch entsprechenden Bonus um wieder ins Stromversorgerbüro zu gehen und aufzuladen. Alles mit einer Funkfernbedienung die den Zähler zurückstellen kann, sobald man mit dieser im Stromversorgerbüro war. Ansonsten ist das Licht aus...

Mittwoch, 31. März 2010

Einarbeitung der Lehrer

Als erstes Vorhaben für den Unterricht wurde das Lehrerkollegium in das Buch eingeweiht. Dabei wurde auch das Vorgehen im Unterricht dann besprochen. Auf dem Bild sind einige Lehrer der Bokemi Schule zu sehen. Ich beginne also Montag die Lehrer einzuarbeiten um Dienstag und Mittwoch mit dem Umweltbildungsunterricht zu beginnen.
Die Schulküche und Kindergartengruppe.

Montag, 29. März 2010

Motivation

Die bereits absolvierten Präsentationen und Konzeptreffen geben mir wirklich viel Motivation.
Bisher habe ich viel Begeisterung entgegengebracht bekommen, dass lässt auf mehr hoffen. Ich selbst schöpfe daraus auch mehr Mut und meine Energie. Mama Ghana hat etwas wunderbares und unkommerzielles geschaffen was die Leute in Accra auf jeden Fall aufhorchen und ins staunen bringt. Mein Motto hier ist "Wir sind nicht gekommen um zu sagen: Wir tuen das! Nein, dafür sind die Ghanaer selbst verantwortlich. Wir sind hier um die Instrumente zu geben damit man besser tuen kann." Denn viele Nationen wie auch China kommen nach Ghana um zu tuen, aber dabei wird der Ghanaer kaum involviert. Es werden Verträge abgeschlossen wo Geld fließt, aber keiner weiss wohin und wofür bis zur nächsten Wahlperiode. Liebe Grüße an alle Die mir die Daumen drücken. Udo

Samstag, 27. März 2010

Bokemi Initiative und Langma Beach

Heute habe ich mich mit Jutta Krahnenburg und Jacob Nii Amu Ankrah den Projektleitern der Bokemi Initiative im äußeren Teil von Accra bei Kokrobite Langma ( http://www.initiative-bokemi.de/ ) getroffen.
Sie hat uns vor einiger Zeit den Kontakt zur Wasserstiftung und einer Umweltschule in Bramsche bei Münster vermittelt. Ihre Schule mit etwa 160 Schüler und 10 Lehrern soll bei unserer Befragung der Schüler in Ghana eine große Rolle spielen. Da diese Schule eine hohe Nachhaltigkeit und vor allem Unabhängigkeit sehr groß schreibt.
Das Treffen war sehr entspannt und lässt auf mehr hoffen. Wir werden uns nächste Woche nochmals treffen um den Unterricht zu besprechen. Danach sind wir noch mit Jacob am Strand in Langma gewesen.