Nachdem ich nun schon fast 3 Monate in Ghana verbracht habe, so ist es jetzt auch Zeit mal in die immer vollen und anders agierenden als in Deutschland Sonntagskirchen zu schauen. Eine gute Freundin Betty ist hier in meiner Region eine Betreuerin für die Jungendlichen und sie rief mich diesen Sonntagmorgen an und fragte mich ob ich nicht mitkommen möchte. Bisher habe ich immer der Musik in den Kirchen nur von außen zugehört. Wo es doch ein Brauch von mir ist, egal wo ich bin, dass ich mir zumindest den Dom und die Kirchen anschaue. Da diese von innen oft ziemlich unterschiedlich aber dennoch beeindruckende Bauwerke sind, völlig egal auf welchen Erdteil man sich befindet.
Wir sind in einer der großen und neu gebauten Kirchen in der Nähe des Kaneshi Marktes gegangen. Der Komplex besteht aus 4 rießigen Gebäuden. Eine Kirche für den normalen Gottesdienst, für die Jungendlichen, für Kleinkinder und für internationale Besucher in Französisch sowie offizielle Hochzeiten. Alles ist ziemlich modern mit gutem Sound und Sitzplätzen. Wenn ich da so an deutsche Kirchen denke, wo es oft sehr ungemütlich und voller alter wertvoller Bestände ist, so ist hier Kirche oder Glaube in der Moderne. Ich war in der Jugendkirche welche mit einem Rockkonzert den Gottesdienst begann. Nachdem alle fertig vom tanzen waren, sprach ein wirklich guter Rhetoriker zu den Jugendlichen und motivierte zum Englisch sprechen. Dem folgend wurden gemeinsam Lieder gesungen und übertragene Geschichten zu heute aus der Bibel erklärt. Ist wirklich was anderes als bei uns. Ghana ist zwar ein Entwicklungsland was die Infrastruktur, die Wirtschaft und Politik betrifft, jedoch was die Bereitschaft zum positiven Denken betrifft ist Deutschland Entwicklungsland. Hier wurde das Zwischenmenschliche seit Jahrhunderten weiterentwickelt und nicht durch den Kapitalismus=Individualismus vergessen. Und dies meine ich völlig losgelöst von jeder Religion.
Montag, 27. Oktober 2008
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