Freitag, 31. Oktober 2008

Impressionen aus dem Trotro

Das Video ist vom "Circle" eine der Hauptstationen für Trotros in Accra. Wenn man das erste mal da ist, so weiss man nach 1-2 min. nicht mehr welcher Bus wohin fährt. Also immer durchfragen...

Hier sieht man den "Maids", dieser kassiert die Fahrgäste und fragt nach den Haltepunkten.

Das Timberland ist eine Bar wo abends direkt die Autos davor parken. Musik wird dementsprechend draußen gespielt.

Ein gewöhnlicher Shop welcher Wasser in Plastiktüten oder in Flaschen verkauft.

Dies ist ein kleiner Taschen- und Schuhshop am Straßenrand. Sieht sehr effektiv aus... Hier brauch man keinen Facility Manager für die Standmiete.

Aus dem Trotro hatte ich hier etwas Glück und konnte den Presidentenpalast photografieren. Die Architektur erinnert ein wenig an das Kanzleramt.

Eine typische Anwohnerstraße mit Regenwasserableitung.

Wenn man mit einem Bus in den Westen des Landes fährt so sieht man sehr viel Natur mit den zahlreichen Plantagen oder auch Mammut-Bäumen.

Montag, 27. Oktober 2008

Lighthouse Chapel International

Nachdem ich nun schon fast 3 Monate in Ghana verbracht habe, so ist es jetzt auch Zeit mal in die immer vollen und anders agierenden als in Deutschland Sonntagskirchen zu schauen. Eine gute Freundin Betty ist hier in meiner Region eine Betreuerin für die Jungendlichen und sie rief mich diesen Sonntagmorgen an und fragte mich ob ich nicht mitkommen möchte. Bisher habe ich immer der Musik in den Kirchen nur von außen zugehört. Wo es doch ein Brauch von mir ist, egal wo ich bin, dass ich mir zumindest den Dom und die Kirchen anschaue. Da diese von innen oft ziemlich unterschiedlich aber dennoch beeindruckende Bauwerke sind, völlig egal auf welchen Erdteil man sich befindet.
Wir sind in einer der großen und neu gebauten Kirchen in der Nähe des Kaneshi Marktes gegangen. Der Komplex besteht aus 4 rießigen Gebäuden. Eine Kirche für den normalen Gottesdienst, für die Jungendlichen, für Kleinkinder und für internationale Besucher in Französisch sowie offizielle Hochzeiten. Alles ist ziemlich modern mit gutem Sound und Sitzplätzen. Wenn ich da so an deutsche Kirchen denke, wo es oft sehr ungemütlich und voller alter wertvoller Bestände ist, so ist hier Kirche oder Glaube in der Moderne. Ich war in der Jugendkirche welche mit einem Rockkonzert den Gottesdienst begann. Nachdem alle fertig vom tanzen waren, sprach ein wirklich guter Rhetoriker zu den Jugendlichen und motivierte zum Englisch sprechen. Dem folgend wurden gemeinsam Lieder gesungen und übertragene Geschichten zu heute aus der Bibel erklärt. Ist wirklich was anderes als bei uns. Ghana ist zwar ein Entwicklungsland was die Infrastruktur, die Wirtschaft und Politik betrifft, jedoch was die Bereitschaft zum positiven Denken betrifft ist Deutschland Entwicklungsland. Hier wurde das Zwischenmenschliche seit Jahrhunderten weiterentwickelt und nicht durch den Kapitalismus=Individualismus vergessen. Und dies meine ich völlig losgelöst von jeder Religion.











Trauerfeier - Funeral

Auf diesem Blog darf der Bericht über die traditionellen Gedenkfeiern von Verstorbenen nicht fehlen. Jedes Wochenende sieht man diese groß angelegten Feiern. Man denkt im ersten Moment, dass es sich um ein fröhliches Dorffest mit viel Musik handelt. Jedoch auf den zweiten Blick erkennt man alle Angehörigen tragen schwarz. Während man in Deutschland die Trauerfeiern relativ zeitnah plant, so kann es hier meist bis zu 6 Wochen nach dem Tod eines Angehörigen dauern, was auch die Laune der geladenen Gäste etwas erleichtert. Die Familien sind einfach um einiges größer und es werden auch weit entfernte Verwandte eingeladen. Aus diesem Grund ist für einen Ghanaer immer etwas zu tuen an den Wochenenden, egal ob es sich um eine Hochzeit, Beerdigung, Dorffest, Kirchenfest oder Geburtstag handelt. So kann an einem Wochenende die Beerdigungsfeier und am nächsten schon eine Hochzeit sein und am nächsten Wochenende wieder eine Beerdigung.
Der Ablauf ist wie folgt: Nach der Kirche und der Beerdigung beginnt Samstag Mittag die Trauerfeier in schwarzer Kleidung. Sonntagmorgen ist man in weisser Kleidung nochmals in der Kirche, die Gastgeberfamilie bedankt sich dann bei allen. Die Sonntagsfeier ist auch im Gegensatz zu Samstag in weisser Kleidung im allgemeinen.
Diesen Samstag bin ich zu einem Funeral von einen Freund, dessen Opa verstorben ist. Sobald man eingetroffen ist begrüßt man zunächst die direkt betroffene Familie und nimmt dann seinen Platz ein. Am Samstag den ersten Tag treffen alle ein. Jede Familie stellt sich kurz über Lautsprecher vor und verkündet oft wieviel Geld sie zur Trauerfeier beisteuern, danach laden sie zum Tanz bei traditioneller Musik die Gastgeberfamilie ein. So müssen alle einmal mit den direkt betroffenen tanzen. Das bedeutet, dass sehr viel zu einem guten Sound getanzt wird, was sich am Sonntag dann nochmal mit einem Abschlussessen bis in die späten Abendstunden wiederholt.
Sehr sehr eindrucksvoll muss ich anmerken dass man niemals das Gefühl hatte, dass etwas nur mit halber Kraft oder aufgrund der Kosten gespart wurde.







Diese Konstruktionen werden bei jedem Fest installiert. Klingt aber gut...


Dienstag, 21. Oktober 2008

Nkawkaw - in den Bergen Ghanas

Dieses Wochenende habe ich einen 2 Tages Trip in die Berge Ghanas unternommen. Diese befinden sich in der östlichen Region und sind vor allem zu Ostern stark von Touristen besucht. Meine Gastmutter hat hier eine gute Freundin welche wirklich sehr Akwaaba(Willkommen)zu uns war. Ich bin mit Sam einem Mitarbeiter der NGO die 2 Tage unterwegs gewesen, da er sich in dieser Gegend gut auskennt. In den Bergen ist es für gewöhnlich etwas kälter, so sind Moskitos hier selten anzutreffen. Das war wiedereinmal sehr erholsam, wobei ich mittlerweile zuhause in Accra auch ohne Moskitonetz schlafe. Mein Blut hat sich wohl doch etwas verändert nach den 3 Monaten hier. Ich werde kaum noch gestochen. Doch diese Gegend ist nicht nur wegen der wenigen Moskitos beliebt sondern auch wegen der zahlreichen Plantagen (Papaya, Kakao, Plentage) und der atemberaubenden Aussicht auf die Berge. Meine Gastgeber haben sich rührend um uns gekümmert, womit ich die leckere Suppe aus Grantnüssen und Fisch sowie die zahlreichen Sehenswürdigkeiten ansprechen möchte.




Einen habe ich natürlich gleich in mein Herz geschlossen. Auf den Photo sieht man einen kleinen Welpen der Hundefamilie welche unser Gasthaus bewacht hat.



Da meine Gastgeber vor Ort einen guten Draht zum Chief der Region haben, so konnte ich ihn direkt ohne Voranmeldung besuchen. Ein Chief wird behandelt wie ein König und fungiert in einer Art Bürgrmeister. Ich hoffe, dass ich diese Beschreibung so nutzen darf. Das Treffen mit ihm war schon sehr aufregend. In den wenigen Minuten davor wurde mir noch kurz das Ablaufproktoll erklärt. Ist schon was anderes mal vor jemanden einen "Knicks" zu machen. Ich hatte mit ihm einen sehr tiefgehenden Smalltalk. Man spürte regelrecht seine Erfahrung und die Wahl der bedachten Worte welche er an mich richtete. Er versichtere mir, dass ich jederzeit willkommen bin und das ich meinen Aufenthalt in Ghana genießen soll. Der Chief selbst war schon einmal in Hamburg und Dortmund. Nach unserem Gespräch über das Bier in Deutschland und die offene Welt in Ghana haben wir noch Nummern getauscht und ich durfte ein Photo mit ihm machen.




Auf den folgenden Photos sieht man den Aufstieg zur Bergspitze. Etwas später mit dem Taxi sind mein Gastgeber Micha(mitte) mit seiner Freundin hinzugekommen. Die 2 Hörner sind das Symbol der Spitze. In Deutschland würde man zu den Bergen wohl eher Hügel (600m) sagen.






Das ist ein Papayabaum direkt hinter unseren Haus wo man auch Bananen und Kakaobäume findet.




Takoradi - im Westen Ghanas

Neben dem Fussballspiel in Takoradi letztes Wochenende habe ich mir auch Zeit für die Stadt selbst genommen. Die im Westen liegende größte Stadt ist ein sehr ruhiger von Fischern stark besiedelter Ort. Das heisst, dass es überall in den Food-Shops frischen Fisch und sonstige Seeattraktionen gibt.
Mir ist vor allem aufgefallen, dass der Verkehr hier um einiges geringer ist. Dabei bekommt man die Möglichkeit die hügelige Landschaft mit ihren einzigartigen Bauten zu erleben. Takoradi als Besuchsstation in Ghana kann ich nur jedem empfehlen. Genauso einzigartig kann man auch die Abendgestaltung vorsehen, zum Beispiel durch einen Besuch in der Junior Mess. Das ist eine große Bar mit Live Bands direkt am Meer.






Freitag, 17. Oktober 2008

Arbeitstag oder nicht?...

Gestern hatte ich ein sehr zuversichtliches Treffen mit dem Abteilungschef von Zoomlion. Daraus hat sich wieder viel Arbeit entwickelt. Nur leider kann ich zur Zeit nicht viel machen, Internet ist off, mein Handynetz hat Probleme und Strom ist auch sehr schwankend. Also was macht man an einem Freitag wenn man frei hat. Ich hab mich für waschen entschieden. Denn das kann einen halben Tag beanspruchen. Doch ich wurde überrascht von ein paar Freunden mit einer Würgeschlange. Eigentlich hatte jeder zuhause ziemliche Angst vor der Schlange, mir hats richtig Spass gemacht. Ab morgen Mittag bin ich auf einen 2 Tagesausflug in den Bergen Ghanas. Das wird sicher wieder sehr spannend.


Montag, 13. Oktober 2008

Ghana - Lesotho (Fussball WM Quali)

Diesen Samstag habe ich das Fussball WM Qualifikationsmatch Ghana gegen Lesotho im Stadion mitverfolgt. Es war ein Pflichtsieg für Ghana, dem sie auch gerecht wurden. Sie haben mit 3:0 gewonnen. Fussball ist mit weitem Abstand Volkssport, jeder möchte einen guten Job haben oder Fussballer werden. Auffällig ist, dass fast jeder Spieler der Nationalmannschaft in den großen Clubs in Europa spielt. Dementsprechend war es ein sehr hohes Spielniveau, welches durch die andauernden Trommler und Afrika-Rhythmen noch bestärkt wurde. Da das alles gepasst hat, so hat es den Stress für ein Ticket wieder gut gemacht. Denn hierbei handelte es sich um körperlichen Einsatz. Es wurde nichts wirklich geregelt. Und die die dafür zuständig waren, sprich Polizei, hatten damit zu tuen Karten zum doppelten Preis zu verkaufen...Sehr lukratives Geschäft für die Gesetzeshüter. Unverständlich ist für mich, dass Ghana in diesem Jahr den Afrika Nationen Cup ausgerichtet hat und es eigentlich besser wissen müsste wie man 20000 Menschen koordiniert. Wie hätte das ganze wohl in Accra bei 40000 Menschen ausgesehen. Glücklicherweise war das Spiel in Takoradi im Westen des Landes und in einem verhältnissmäßig kleinem Stadion. Im Radio habe ich dann nur gehört, dass im Kampf um den Eintritt 3 Menschen starben. Diese Angabe wurde am folgenden Tag wiederrufen. Es gab jedoch zahlreiche Verletzungen.
Hier einige Eindruecke in Bild und Ton.












Ghana University -Accra

Auf dem Weg zu Zoomlion, einem der größten Entsorger Ghanas liegt auch eine der größten Universitäten für Geisteswisschenschaften. Durch Zufall landete ich an ihrer Haltestelle und dachte mir, warum nicht?! Einfach mal reinschauen, wie der Campus und das Lernklima ist. Man kann sagen die Uni ist ein Hörsaalcampus. Ein Hörsaal ist etwa so groß wie unser Audimax in Weimar. Ich habe mich dann auch direkt ein eine Vorlesung hineingesetzt. Die Vorlesung war über Psychologiegeschichte, also sogar sehr interessant. Obwohl ich auf dem Gelände viele Weisse gesehen habe, so war in der Vorlesung nur einer --Ich unter 400. Mir hat es gefallen, auch wenn der Vortragsstil ziemlich gelangweilt hat, es wurde vorgelesen und jeder hat Wort für Wort mitgeschrieben. Wenn es viele Kopierer und die Kopien nicht so teuer wären, dann wäre wohl auch hier der Hörsaal recht leer wie man es in Deutschland oft bemerkt.